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Samstag, 17. Dezember 2022

Heinrich Heine 225. Geburtstag

Heinrich Heine



Heinrich Heines Geburtstag jährt sich zum 220. Mal. Heine wurde am 13. Dezember 1797 als Harry Heine in Düsseldorf geboren. Heinrich Heine war einer der bedeutendsten deutschen Dichter, Schriftsteller und Journalisten des 19. Jahrhunderts.

Er war der erste große deutsche Schriftsteller jüdischer Abstammung. Sein Leben stand unter dem Zeichen der kulturellen Anpassung der deutschen Juden und der damit verbundenen individuellen und sozialen Probleme. Zeitlebens litt er darunter.

Er war einer der ersten deutschen Berufsschriftsteller von Rang, der vom Ertrag seiner Feder zu leben versuchte, ohne sein Kunstideal an den Markt zu verraten. Er gehörte zu den Vertretern des deutschen Geistes und deutscher Kultur, die ihr Leben im Exil verbrachten und deren Blick auf deutsche Verhältnisse dadurch besonders geschärft wurde.

Er war ein kritischer Geist, der im offenen Widerspruch zu seiner Zeit lebte. Als kritischer, politisch engagierter Journalist, Essayist, Satiriker und Polemiker war Heine ebenso bewundert wie gefürchtet. Mit seiner Dichtung traf er den Nerv der Zeit.

Aufgrund seiner Herkunft und seiner politischen Einstellung wurde Heinrich Heine zeitlebens angefeindet. Wegen seiner jüdischen Herkunft und seiner politischen Haltung wurde er von Antisemiten und Nationalisten über seinen Tod hinaus angefeindet. Nachdem ihm die Ergreifung eines bürgerlichen Berufes verweigert worden war, entdeckte er seine Bestimmung als Dichter. Die Außenseiterrolle prägte sein Leben, sein Werk und dessen Rezeptionsgeschichte.

Heine gilt als „letzter Dichter der Romantik“ und zugleich als deren Überwinder. Heine überwand den romantischen Ton bald, indem er ihn ironisch unterlief und die Stilmittel des romantischen Gedichts auch für Verse politischen Inhalts nutzte. Er selbst nannte sich einen „entlaufenen Romantiker“. Mit ironischer Brechung machte er sich über sentimental-romantische Naturergriffenheit lustig.

Zu Heines Leistungen gehörten: Als Dichter machte die Alltagssprache lyrikfähig, erhob das Feuilleton und den Reisebericht zur Kunstform und verlieh der deutschen Literatur eine zuvor nicht gekannte elegante Leichtigkeit. Die Werke kaum eines anderen Dichters deutscher Sprache wurden bis heute so häufig übersetzt und vertont.


Im Jahr 1826 veröffentlichte Heine den Reisebericht »Harzreise«, der sein erster großer Publikumserfolg wurde. Im selben Jahr begann seine Geschäftsbeziehung zu dem Hamburger Verlag Hoffmann und Campe. Julius Campe sollte bis zu Heines Tod sein Verleger bleiben. Er brachte im Oktober 1827 den Lyrikband »Buch der Lieder« heraus, der Heines Ruhm begründete und bis heute populär ist. Der romantische, oft volksliedhafte Ton dieser und späterer Gedichte traf den Nerv nicht nur seiner Zeit.


In Deutschland ein Außenseiter und Verfolgter, war er Frankreich ein gefeirter Poet, ein freier Mensch, der ein Leben nach seinem Gusto führen konnte. Als er siebzehn Jahre später, ausgerechnet im Revolutionsjahr 1848, an Rückenmarksschwindsucht erkrankte und bis zu seinem Tod 1856 seine »Matratzengruft« kaum mehr verlassen konnte, mussten seine Freunde zu ihm in die Dachwohnung hochsteigen.

Diese Außenseiterrolle prägte sein Werk und das wohl berührendste Gedicht eines Emigranten: Deutschland. Ein Wintermärchen. Heine schrieb sein kunstvolles Versepos "Deutschland. Ein Wintermärchen" im Januar 1844 in Paris, »und die freie Luft des Ortes wehete in manche Strophe weit schärfer hinein, als mir eigentlich lieb war. Ich unterließ nicht, schon gleich zu mildern und auszuscheiden, was mit dem deutschen Klima unverträglich schien«.

Heine starb am 17. Februar 1856 im französischen Exil in Paris. Der Dichter, der sich fragte: "Wo wird einst des Wandermüden/Letzte Ruhestätte sein?/Unter Palmen in dem Süden?/Unter Linden an dem Rhein?", wurde am 20. Februar 1856 auf dem Friedhof Montmatre in Paris beerdigt.

Wir tun uns heute noch immer schwer mit Heine, dem Dichter der Deutschen. "Seit zwölf Jahren diskutiert man über mich in Deutschland, man lobt mich und man tadelt mich, aber immer mit Leidenschaft und unaufhörlich. Dort liebt man mich, verabscheut man mich, vergöttert man mich, beleidigt man mich", das schreibt Heine 1835.


Literatur:

Deutschland. Ein Wintermärchen
Deutschland. Ein Wintermärchen
von Heinrich Heine

Deutschland. Ein Wintermärchen

Deutschland. Ein Wintermärchen
von Heinrich Heine


Heine-Biografien:

Heinrich Heine: Leben und Werk
Heinrich Heine: Leben und Werk
von Edda Ziegler

'Der Zweck des Lebens ist das Leben selbst', Heinrich Heine
'Der Zweck des Lebens ist das Leben selbst', Heinrich Heine



Weblinks:

Wer war Heinrich Heine? - www.theeuropean.de

Heinrich Heine-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de


Heinrich Heine-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Samstag, 19. September 2020

Heinrich Heine genialer Dichter und innovativer Journalist

Heinrich Heine

Heine war ein Exzentriker, der sich selbst für den größten deutschen Lyriker hielt. Heine gilt als „letzter Dichter der Romantik“ und zugleich als deren Überwinder.

Er war der erste große deutsche Schriftsteller jüdischer Abstammung. Sein Leben stand unter dem Zeichen der kulturellen Anpassung der deutschen Juden und der damit verbundenen individuellen und sozialen Probleme. Zeitlebens litt er darunter.

Er war einer der ersten deutschen Berufsschriftsteller von Rang, der vom Ertrag seiner Feder zu leben versuchte, ohne sein Kunstideal an den Markt zu verraten. Er gehörte zu den Vertretern des deutschen Geistes und deutscher Kultur, die ihr Leben im Exil verbrachten und deren Blick auf deutsche Verhältnisse dadurch besonders geschärft wurde.

Heinrich Heine war ein Mensch der vielfältigen Natur, er erfand das moderne Feuilleton und den politischen Journalismus und er schrieb romantische Gedichte, die anders waren, als alles bis dahin Verfasste.

Durch Heinrich Heine ist die deutsche Sprache und Literatur zweifellos leichter, ironischer und parodistischer geworden. Er habe „der deutschen Sprache so sehr das Mieder gelockert“, schrieb der große Wiener Sprach- und Kulturkritiker Karl Kraus, dass selbst Bürokraten „an ihren Brüsten fingern können“.

Und Marcel Reich-Ranicki hält Heinrich Heine sogar für „den bedeutendsten Journalisten unter den deutschen Dichtern und den berühmtesten Dichter unter den Journalisten der ganzen Welt“. Der weltweite Erfolg des Dichters ist nicht zuletzt in der hohen Musikalität seiner Lyrik begründet. Annähernd 10.000 Kompositionen nach Heine-Gedichten sind bekannt. Zu den berühmtesten zählt sicher das von Friedrich Silcher (1789–1860) vertonte Lied von der Lorelei (1824): „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, /Dass ich so traurig bin; / Ein Märchen aus alten Zeiten, / Das kommt mir nicht aus dem Sinn.“

Wie aus „Harry“ Heinrich und dem Juristen der Dichter wurde

Geboren wird Heine 1797 in Düsseldorf als Sohn des jüdischen Textilkaufmanns Samson Heine und seiner Frau Elisabeth von Geldern. „Harry“´– wie seine Eltern ihn nennen – besucht das Düsseldorfer Lyzeum und volontiert 1815 in einem Frankfurter Handelshaus. 1817 nimmt er eine Beschäftigung im Bankhaus seines Onkels Salomon Heine in Hamburg an. Mit einer von seinem Onkel eingerichteten Handelsgesellschaft für englische Tücher rasselt er 1819 in die Pleite. Im selben Jahr beginnt er ein Jura-Studium in Bonn, das ihn nach Göttingen und Berlin führt. Heine hört allerdings vor allem Vorlesungen in Literatur und Philosophie. Während dieser Zeit erscheinen erste Gedichte Heines in Zeitschriften.

Er lernt den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel kennen, mit dem ihn später eine Freundschaft verbindet. 1823 erscheint sein erstes Buch: „Gedichte“. Abschluss des Studiums 1825 mit Promotion zum Dr. jur. Um eine juristische Laufbahn einschlagen zu können, war Heine kurz zuvor zum Protestantismus konvertiert (Taufname: Christian Johann Heinrich). Ab 1826 erscheinen die meisten seiner Werke im Verlag des Hamburger Verlegers Julius Campe. Das erste: die erfolgreichen „Reisebilder“ mit dem Zyklus „Harzreise“. Ein Jahr später wird das "Buch der Lieder“ veröffentlicht.

Zwischen 1827 und 1831 reist Heine nach England und Italien und besucht viele deutsche Städte. In Frankfurt trifft er mit Ludwig Börne zusammen. 1831 geht Heine als Korrespondent der Augsburger Allgemeinen Zeitung nach Paris, das seine neue Heimat wird. Heine strebt fortan danach, zwischen Deutschland und Frankreich zu vermitteln, indem er französische Kultur und Liberalität in Deutschland, deutsche Literatur und Philosophie in Frankreich bekannt macht. Hier trifft er u. a. auf Victor Hugo, begegnet Franz Liszt und Hans Christian Andersen, lernt seine spätere Lebensgefährtin, die Schuh-Verkäuferin Crescence Eugénie Mirat (Mathilde), kennen und schließt Freundschaft mit George Sand. 1835 werden seine Schriften in Deutschland durch einen Beschluss des Bundestags des Deutschen Bundes gegen das Junge Deutschland verboten.

1836 wird eine Rückenmarkserkrankung diagnostiziert und Heine erhält eine Pension von der französischen Regierung. 1841 heiratet er seine Mathilde. 1843 entsteht das viel zitierte Gedicht „Nachtgedanken“ („Denk ich an Deutschland in der Nacht, / Dann bin ich um den Schlaf gebracht“). „Atta Troll. Ein Sommernachtstraum“ erscheint in Heinrich Laubes „Zeitschrift für die elegante Welt“.

Ein Jahr später wird Heines viel beachtete und umstrittene politisch-satirische Dichtung „Deutschland. Ein Wintermärchen“ im revolutionären Exilblatt „Vorwärts“ vorabgedruckt. 1848 ist Heine Berichterstatter der Pariser Februarrevolution. In den nächsten Jahren schreibt er immer wieder an seinen Memoiren und wird von Krankheiten verfolgt. Am 17. Februar 1856 stirbt Heine an den Folgen einer „fortschreitenden Muskelatrophie“. Drei Tage später wird er auf dem Friedhof von Montmartre beigesetzt.

Ewige Angriffslust und nicht endender Humor

Ob in den Dichtungen und mehr noch in seinen scharfsinnigen journalistischen Texten: Heinrich Heines Ton ist neu, frisch – und frech. Geradezu spielerisch und mit ironischem Unterton überwindet er das Schwülstig-Schwere der Goethe-Zeit. Er hat weder Angst vor Süßlichem noch vor bitterer Tragik, vor dem Griff in die geschichtliche Mottenkiste oder tagespolitischer Stellungnahme. Und genau das scheint das Besondere an seinen Werken: ihre Ambivalenz. Denn so leicht Heine etwa im „Buch der Lieder“ (1827) von der Liebe singen kann, so schnell schlägt diese bei ihm um in Trauer über das Unerreichbare.

Bei Heine steht Spaß neben Spott und Lebenslust neben Todesahnung – exemplarisch in „Deutschland. Ein Wintermärchen“ (1844). In Liebesgedichten macht er die Widersprüche der Gesellschaft in wenigen Worten sichtbar, und beharrt in seinen geistreichen politischen Feuilletons auf der Unverfrorenheit einer subjektiven Perspektive.

Zu Unrecht wurde der Exilant Heine für einen Vaterlandslosen Gesellen gehalten. Mit Deutschland verband ihn immer eine ausgeprägte Hassliebe. Dass er sich bei allem Engagement politisch nie hat vereinnahmen lassen, ist ein Beleg dafür, wie ernst es ihm mit dem Gedanken der Freiheit war.

Das vielleicht Wunderbarste an Heine ist aber, dass er trotz Zensur, Krankheit und Heimweh nie seine Angriffslust und seinen Humor verlor: „Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unseren Kleidern, heißt es einmal in seinen „Reisebildern“. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

von Michael Fischer, wissen.de

Weblink:

Heinrich Heine genialer Dichter und innovativer Journalist - www.wissen.de