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Samstag, 14. Mai 2022

Heinrich Heine Reisebilder

Reisebilder


Reisebilder


Der erste Band der »Reisebilder« erschien im Mai 1826. Der Band vereinte die »Harzreise« mit den 88 Gedichten der »Heimkehr« und der ersten Abteilung der »Nordsee«. In der zweiten Auflage von 1850 ergänzte »Nordsee II« die erste Abteilung. Dem Bauprinzip der einzelnen Texte entsprach die lose Reihenform der Bände.

Der Titel »Reisebilder« ist eine komplette Sammlung von Heinrich Heines gesammelten Reiseerzählungen. Darin enthalten sind die Gedichte »Die Harzreise«, »Die Nordsee«, »Das Buch Le Grand«, »Reise von München nach Genua«, »Die Bäder von Lucca«, »Die Stadt Lucca«, »Englische Fragmente«.

Die Reisebilder sind eine lyrische Schilderung seiner Reiseeindrücke, spöttisch verarbeitet und satirisch dargestellt und aufbereitet. Mit den Reisebildern wurde Heinrich Heine berühmt, es gelang ihm nicht nur der Durchbruch auf dem nationalen und sogar internationalen Literaturmarkt, er wurde auch zur Leitfigur einer ganzen Schriftstellergeneration.

Die Maxime dieser Literatur steckt in dem einen Wort »Bewegung«. Heine bewegte sich durch ein Europa, das selbst in heftige Bewegung geraten war, die Bewegung der Emanzipation, des Sich-Losreißens vom Gängelband der Bevorrechteten, der Aristokratie.

Der Dichter fand in dem Sammelwerk seinen bewegten Stil, der locker zwischen Schilderungen von Orten, Landschaften, Sehenswürdigkeiten, Geschichten, Erlebnissen, Polemik, Satire, Abschweifung, Witz und Reflexion wechselt.

Die »Reisebilder« waren nur Sammelname und Mantel für verschiedene literarische Formen und Genres und Gattungen: für Reiseberichte, feuilletonistische Skizzen, Korrespondenzartikel, Aufsatze und Essays ebenso wie für Übersetzungen, Gedichte und Xenien. Mit dem von ihm erfundenen Gattungsbegriff sprengte Heine die literarischen Traditionen und Konventionen.

Während die Gedichte im Publikum lange Zeit nur eine vergleichsweise schwache Resonanz fanden, sorgte die Reisebilder mit ihrer funkelnden Prosa für Furorre und ließ Heine zum wortführer der jungen Autorengeneration avancieren.

Mit der Verbindung von prägnantem, konstruktiv durchgebildetem Witzstil, spielerisch-poetischem Assoziationsprinzip und scharfer Gesellschaftskritik legte Heine den Grundstein zu seinem Ruhm und rief auch bald Nachahmer auf den Plan. Dabei waren Heines ästhetische Optionen ähnlich wie in der Lyrik auch bei den Reisebildern eher konservativ:

Mit der Gesellschaftsnähe der Texte, seiner Neigung zur Personalsatire und zum hyperbolischen sprechen, dem Prinzip der Stilmischung und einer in ausgefeilte rhetorische Figuren gekleideten Formulierungskunst griff er vorklassizistische Traditionen auf.

Donnerstag, 26. März 2020

»Die Harzreise« - Heinrich Heine auf seiner Wanderung durch das Ilsetal

Harzreise 1824

Heinrich Heine beschreibt in seinem Reisebericht »Die Harzreise« seine Reise als Student von Göttingen durch den Harz über den Brocken bis nach Ilsenburg.

Am achten Tag seiner Wanderung durch den Harz kam Heine beim Abstieg vom Brocken über die Schneelöcher und das Ilsetal nach Ilsenburg, wo er im Gasthaus zu den „Rothen Forellen“ gespeist hat und dann nach Wernigerode weitergewandert ist. Im Gasthaus „Zum Bären“ hat er sich nach 28 km ausgeruht.





Harz Heine Wanderweg

Beim Brockenabstieg kam er an den Ilsefällen vorbei und folgte dem Bach Ilse entlang bis nach Ilsenburg. Bei seiner Wanderung durch das wildromantische Ilsetal bemerkte Heine:




»Das ist nun die Ilse, die liebliche, süße Ilse. Sie zieht sich durch das gesegnete Ilsetal, an dessen beiden Seiten sich die Berge allmählich höher erheben. «




Also er durch das rauschende Ilsetal wanderte,

wurde ihm die Erinnerung an eine alte Sage wach,

die besagt dass die Ilse eine Prinzessin ist.




»Ja, die Sage ist wahr, die Ilse ist eine Prinzessin, die lachend und blühend den Berg hinabläuft. Wie blinkt im Sonnenschein ihr weißes Schaumgewand! Wie flattern im Winde ihre silbernen Busenbänder! Wie funkeln und blitzen ihre Diamanten!«



Heine huldigte hymnisch der schönen Prinzessin Ilse,

die seine Phantasie zu folgenden Zeilen anregte:




»Ich bin die Prinzessin Ilse,

Und wohne im Ilsenstein;

Komm mit nach meinem Schlosse,

Wir wollen selig sein.


Dein Haupt will ich benetzen

Mit meiner klaren Well,

Du sollst deine Schmerzen vergessen,

Du sorgenkranker Gesell!


In meinen weißen Armen,

An meiner weißen Brust,

Da sollst du liegen und träumen

Von alter Märchenlust.«





Weblink:

Rekonstruktion der Harzreise-Route Heines im Jahr 1824 - II - www.literarischegesellschaft.de

Der Heinrich-Heine-Weg - Ausflugziele im Harz - www.ausflugsziele-harz.de


Harzreise-Bücher:


Die Harzreise
Die Harzreise
von Heinrich Heine


Die Harzreise. 1824
Die Harzreise. 1824
von Heinrich Heine

Sonntag, 14. September 2014

»Die Harzreise« - ein Reisebericht von Heinrich Heine

Harzreise 1824

»Die Harzreise« ist ein Reisebericht von Heinrich Heine, der im Herbst 1824 verfasst und erstmals im Januar und Februar 1826 in der von Friedrich Wilhelm Gubitz herausgegebenen Zeitschrift "Der Gesellschafter" in 14 Fortsetzungen veröffentlicht wurde. 1826 erstmalig erschienen, war der Reisebericht seinerzeit Heines erster großer Publikumserfolg.

Heinrich Heine beschreibt in dem Werk seine Reise als Student von Göttingen durch den Harz über den Brocken bis nach Ilsenburg. An einem Septembermorgen des Jahres 1824 begibt sich Heinrich Heine auf eine Wanderung, die ihn von Göttingen aus, jener Stadt, die »berühmt ist durch ihre Würste und Universität« quer durch den Harz führt.

Eine Fußreise in den Harz galt in Göttingen als normal für alle, die sich einige Tage Ferien gönnen konnten. Das galt für Bürger und Studenten. Sogar in Vorlesungen wurde darauf verwiesen, wie wichtig für die Gesundheit eine Wanderreise in die nahen Harzberge sei.


»Auf die Berge will ich steigen,

Wo die frommen Hütten stehen,

Wo die Brust sich frei erschließet,

Und die freien Lüfte wehen.

Auf die Berge will ich steigen,

Wo die dunkeln Tannen ragen,

Bäche rauschen, Vögel singen,

Und die stolzen Wolken jagen.«




Als wichtiger Grund wurde die heilsame Luft des Harzes angegeben, dazu die für Leib und Seele förderliche körperliche Bewegung beim Wandern. Tatsächlich hatte Heine wirklich Zeit, diesen Fußmarsch von Göttingen aus in den Harz zu machen – war er doch gerade wegen eines Duells vorübergehend von der Universität geworfen worden.

Heine nimmt in dem lyrischen Versepos auf eine liebevoll spöttisch geschilderte Wanderung mit, die ihn über Northeim, Osterrode, Clausthal, Goslar bis zum sagenumwobenen <a href="http://www.derweg.org/deutschland/besuchen/sehenswuerdigkeiten4.html" target="blank">Brocken</a> um zum Ilsenstein führt. Er begegnet auf seiner Wanderung durch den wild zerklüfteten Harz deutschen Mythen, Märchen und auch der Prinzessin Ilse.

Harz Topografie


Nicht nur die Beschreibungen der Landschaft, der Städtchen und Dörfer, sind kleine Edelsteine seiner genauen Beobachtungsgabe. Besonders die Menschen entgehen nicht seiner spielerisch leichten Ironie und den bisweilen boshaft detaillierten Charakterisierungen. Der Spötter lässt auch seine heiter-ironische Verskunst aufblitzen.


Der Bericht über diese Wanderung gehört zu den Klassikern der Reiseliteratur. Heine vermischt hier auf meisterliche Weise Naturbeschreibung und satirische Gesellschaftskritik.

Dieses Reisebuch war Heines erstes bei Hoffmann & Campe in Hamburg erschienenes Werk - dem Verlag, der später die sämtlichen Heine'schen Schriften herausbrachte.

Literatur:

Die Harzreise. 1824
Die Harzreise. 1824
von Heinrich Heine

Weblinks:

Rekonstruktion der Harzreise-Route Heines im Jahr 1824 - II - www.literarischegesellschaft.de